Praxistransfer – aktuelle Projekte

Neue Projekte ab 2024

Die Mitarbeitenden der LSG freuen sich auf neue Themen, Projekte und Erkenntnisse für die neue Vertragslaufzeit ab 2024. Mit unseren geplanten Projekten möchten wir den Transfer in der Schnittstelle zwischen Forschung und Praxis ermöglichen, um so Praktiker:innen im Rahmen ihrer qualitätsorientierten Klient:innenarbeit bestmöglich und evidenzbasiert unterstützen zu können.
Mit dem Praxistransferprojekt „Kurz und zeitgemäß informiert“ möchten wir Profis der Suchthilfe und anderen Interessierten prägnante Videos zu aktuellen Glücksspielthemen und -entwicklungen niedrigschwellig, methodisch aufbereitet und schnell verständlich zur Verfügung stellen. Parallel dazu planen wir mit dem Projekt „Glücksspiel bei Menschen mit kognitiver / körperlicher Beeinträchtigung“ diesen bisher wenig beachteten Forschungs- und Versorgungsbereich näher zu erfassen, um so Informationen oder Materialien zur besseren Versorgung von Menschen mit Beeinträchtigungen im Kontext Glücksspielsucht beitragen zu können. 

Unterstützungsangebote für Kinder und Jugendliche von glücksspielsuchtbelasteten Eltern

Wenn Eltern mit Glücksspielproblemen zu kämpfen haben, sind deren Kinder besonderen Belastungen durch das elterliche Verhalten ausgesetzt und geben sich auch oftmals selbst die Schuld daran. Mehr als 500.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland haben ein Elternteil mit Glückspielsucht, zeitgleich ist diese Gruppe besonders schwer zu erreichen.

  • Auf www.gamblerkid.com können betroffene Kinder und Jugendliche anonym und kostenlos mit den pädagogischen / psychologischen Fachkräften der BAS chatten und sich Hilfe holen.
  • Die pad gGmbH aus Berlin hat eine Arbeitshilfe zur Unterstützung von Kindern aus glücksspielsuchtbelasteten Familien herausgegeben. Diese wurde mit Adressen und Anlaufstellen für den bayerischen Raum adaptiert
  • Um für das Thema „Kinder und Jugendliche aus glücksspielbelasteten Familien“ zu sensibilisieren, haben wir mit Unterstützung von Absolvent:innen der Lazi Akademie ein Video produziert, das unter diesem LINK abrufbar ist.

GlücksKIT

Ein Manual für Suchtberater:innen zur Beratung von Angehörigen Glücksspielender:

  • Das Manual steht für ein neu entwickeltes, zeitlich kompaktes und fokussiertes Beratungsangebot für Angehörige von problematischen und pathologischen Glücksspieler:innen
  • GlücksKIT wird im Einzelsetting durchgeführt, während unser Angehörigenprojekt ETAPPE im Gruppensetting stattfindet
  • Die Reduktion der Belastung von Angehörigen durch die Vermittlung von Informationen sowie die Förderung individueller Bewältigungsfähigkeiten stehen im Mittelpunkt
  • Kann von Therapeut:innen, Suchtberater:innen und anderen psychosozialen Helfer:innen im Arbeitsfeld Glücksspielsucht gewinnbringend eingesetzt werden.
  • Im Shop der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern kostenfrei zum Download verfügbar

Gender-Methodenkoffer

Mit dem Gender-Methodenkoffer wollen wir Suchtberater:innen und anderen Interessierten Anregungen zur Selbstreflexion und eine praxisnahe Methodensammlung an die Hand geben, die einen niedrigschwelligen Einstieg in das Thema ermöglichen.

Der am 13.11.2023 erschienene Gender-Methodenkoffer ist sowohl als Printexemplar als auch im E-Book Format erhältlich.

Gender-Review

Die BAS hat zusammen mit dem Institut für Therapieforschung IFT ein wissenschaftliches Review über die bisherige Forschung zu Geschlechts- und Genderunterschieden bei problematischem sowie pathologischem Glücksspielverhalten verfasst. Dafür wurde englisch- und deutschsprachige Literatur der Jahre 2005 bis 2020 analysiert.

Bezüglich Geschlechtsunterschieden ist zum Beispiel festzuhalten, dass sich eine höhere Prävalenzrate für Männer sowie ein späterer Glücksspiel-Einstieg für Frauen mehrfach replizieren lies. Schlussfolgernd muss man allerdings sagen, dass nur wenige Untersuchungen existieren, die Genderaspekte im Glücksspielbereich explizit berücksichtigen. Hierfür sollten zukünftig bereits vorhandene valide Messinstrumente angewandt werden.

Das vollständige Review kann hier Differences in problem and pathological gambling: A narrative review considering sex and gender kostenfrei heruntergeladen werden.

Die Erkenntnisse aus diesem Review werden zudem in unseren Gender-Methodenkoffer berücksichtigt und eingearbeitet. Mit dem Gender-Methodenkoffer wollen wir Suchtberater:innen und Interessierten Anregungen zur Selbstreflexion und eine praxisnahe Methodensammlung an die Hand geben, die einen niedrigschwelligen Einstieg in das Thema ermöglichen.

Zu unseren ständigen Aufgaben gehören folgende Projekte:

LSG-Newsletter

Zweimal im Jahr veröffentlicht die Geschäftsstelle der Landesstellen  Glücksspielsucht in Bayern einen Newsletter. In diesem finden Sie Informationen über aktuelle glücksspielbezogene Projekte der BAS und dem Institut für Therapieforschung (IFT München), Ankündigung von Fortbildungen, Neues aus dem Betroffenenbeirat, der Politik sowie den bayerischen Kompetenznetzwerkstellen, Personalien und Literaturreferate.

Anfragen aus der Politik

Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege tritt bei Presseanfragen sowie Stellungnahmen zu drängenden Fragen aus dem Bereich Glücksspielsucht an uns heran. Hierbei liegt es in unserem Interesse, dass die aktuelle Studienlage zu Glücksspielsucht bei politischen Entscheidungen berücksichtigt wird.  Die Bearbeitung von wissenschaftsbezogenen Anfragen von Betroffenen, Journalist:innen sowie anderweitigen Behörden gehört ebenso zu unseren Aufgaben.

Papiere und Empfehlungen

Wir erstellen regelmäßig Informations- und Diskussionspapiere zu aktuellen wissenschaftlichen Themen aus dem Bereich Sucht allgemein sowie spezifisch zu Glücksspielsucht. Diese enthalten unter anderem Handlungsempfehlungen für Praktiker:innen.

Informationspapier (2. Überarbeitete u. ergänzte Auflage, Stand Juni 2022)
Familie und Sucht
Autorenschaft: Härtl S, Schröder S, Gredner T, Erbas B

Liste von Akteuren (Stand August 2022)
Schutz für Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien
Häffner L, Erbas B

Informationspapier (2. überarbeitete u. ergänzte Auflage, Stand März 2022)
Essstörungen
Autorenschaft: Häffner L & Erbas B

Informationspapier (November 2021)
Nichtstoffgebundene Abhängigkeiten – Pathologische Computer- und Internetnutzung
Autorenschaft: Gartner C, Erbas B

Informationspapier (2023):
Nichtstoffgebundene Abhängigkeiten – Pathologisches Glücksspielen [bald verfügbar]

Autorenschaft: Manrique A, Hierhager M, Häffner L, Härtl S

Über Ihre Rückmeldungen und Verbesserungsvorschläge freuen wir uns.

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