Alkohol

Hintergrund

In Deutschland ist Alkohol im gesellschaftlichen Leben stark etabliert und der Konsum alkoholischer Getränke weit verbreitet. Die Tatsache, dass Alkohol abhängig machen kann ist dabei allgemein bekannt. Allerdings ist das Wissen über weitere Risiken, die mit dem Konsum von Alkohol verbunden sind, oftmals gering.

Wirkung und Risiken

Die Beliebtheit von Alkohol dürfte mit seiner angenehm empfunden Wirkung zusammenhängen. Alkohol verändert im Gehirn die Informationsübertragung: In geringen Mengen wirkt Alkohol in der Regel stimulierend und stimmungssteigernd. Je höher die aufgenommene Alkoholmenge ist, desto stärker lassen die Reaktions- und Koordinationsfähigkeit nach, die Risikobereitschaft sowie das Aggressionspotenzial nehmen zu. Sehr große Mengen Alkohol können zur Alkoholvergiftung und sogar zum Atemstillstand führen.

Biochemisch betrachtet ist Ethanol ein Zellgift, welches sich nach Konsum über den Blutkreislauf im Körper verteilt und zur Schädigung von Organen und Nervenzellen führen kann. Ein übermäßiger langfristiger Konsum von Alkohol ist mit einem erhöhten Risiko für eine Vielzahl von chronischen Krankheiten assoziiert, wie z.B. Krebserkrankungen, Erkrankungen der Leber sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Alkoholkonsum in der Schwangerschaft kann zum Fetalen Alkoholsyndrom führen, welches die häufigste Ursache für eine verzögerte geistige Entwicklung bei Neugeborenen ist und zu lebenslangen Beeinträchtigungen im Hinblick auf ein selbstbestimmtes Leben führen kann

Hinweis zur Risikominimierung

Generell ist der Konsum von Alkohol immer mit Risiken verbunden und sollte deshalb möglichst minimal gehaltern werden. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen empfiehlt gesunden Erwachsene beim Alkoholkonsum folgende Grenzwerte nicht zu überschreiten:

  • täglich mehr als 12 g reiner Alkohol bei Frauen (entspricht etwa 0,3 Liter Bier)
  • täglich mehr als 12-24 g reiner Alkohol bei Männern (entspricht etwa 0,6 Liter Bier)

An wenigstens zwei bis drei Tagen pro Woche sollte ganz auf Alkohol verzichtet werden. Minderjährige sollten vollständig auf Alkohol verzichten, um negative Folgen für die Entwicklung zu vermeiden.

 

Hintergrund

In Deutschland ist Alkohol im gesellschaftlichen Leben stark etabliert und der Konsum alkoholischer Getränke weit verbreitet. Die Tatsache, dass Alkohol abhängig machen kann ist dabei allgemein bekannt. Allerdings ist das Wissen über weitere Risiken, die mit dem Konsum von Alkohol verbunden sind, oftmals gering.

Wirkung und Risiken

Die Beliebtheit von Alkohol dürfte mit seiner angenehm empfunden Wirkung zusammenhängen. Alkohol verändert im Gehirn die Informationsübertragung: In geringen Mengen wirkt Alkohol in der Regel stimulierend und stimmungssteigernd. Je höher die aufgenommene Alkoholmenge ist, desto stärker lassen die Reaktions- und Koordinationsfähigkeit nach, die Risikobereitschaft sowie das Aggressionspotenzial nehmen zu. Sehr große Mengen Alkohol können zur Alkoholvergiftung und sogar zum Atemstillstand führen.

Biochemisch betrachtet ist Ethanol ein Zellgift, welches sich nach Konsum über den Blutkreislauf im Körper verteilt und zur Schädigung von Organen und Nervenzellen führen kann. Ein übermäßiger langfristiger Konsum von Alkohol ist mit einem erhöhten Risiko für eine Vielzahl von chronischen Krankheiten assoziiert, wie z.B. Krebserkrankungen, Erkrankungen der Leber sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Alkoholkonsum in der Schwangerschaft kann zum Fetalen Alkoholsyndrom führen, welches die häufigste Ursache für eine verzögerte geistige Entwicklung bei Neugeborenen ist und zu lebenslangen Beeinträchtigungen im Hinblick auf ein selbstbestimmtes Leben führen kann

Epidemiologie

Laut Epidemiologischen Suchtsurvey 2022 ist Alkohol mit einer 30-Tages-Prävalenz von 70,5 % die am häufigsten konsumierte psychotrope Substanz in Deutschland. Bei 17,6 % der 18- bis 64-jährigen Bevölkerung (9,0 Millionen Menschen) liegt ein problematischer Alkoholkonsum vor. 7,9 Millionen Menschen der 18- bis 64-jährigen Bevölkerung in Deutschland konsumieren Alkohol in gesundheitlich riskanter Form. Auch bei Minderjährigen ist Alkoholkonsum weit verbreitet: Fast 32 % der Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren haben in den letzten 30 Tagen Alkohol getrunken.

Public Health Impact

Schädlicher Alkoholkonsum schadet nicht nur dem Einzelnen, sondern hat auch wie kein anderes Suchtmittel einen starken Einfluss auf das soziale Umfeld sowie weitere gesellschaftliche Aspekte:

  • Alkoholbedingte Todesfälle: Berechnungen zufolge sterben in Deutschland insgesamt über 40.000 Menschen pro Jahr vorzeitig an den Folgen ihres Alkoholkonsums.
  • Familiäre Schwierigkeiten: Alkoholabhängigkeit ist eine Krankheit, die die ganze Familie betrifft: Insbesondere Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien haben ein erhöhtes Risiko, Gewaltausbrüche mitzuerleben, misshandelt zu werden und selbst abhängig zu werden.
  • Straftaten: Etwa jede zehnte Straftat wird unter Alkoholeinfluss begangen.
  • Verkehr: Bei rund fünf Prozent aller Verkehrsunfälle mit Personenschaden ist Alkohol im Spiel
  • Volkswirtschaftliche Kosten: Die direkten und indirekten Kosten des Alkoholkonsums belaufen sich in Deutschland auf rund 57 Milliarden Euro pro Jahr
  • Prävention: Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat Deutschland dringenden Handlungsbedarf in der Alkoholprävention

Quellen und weiterführende Literatur

  • Deutsches Krebsforschungszentrum (2022) Alkoholatlas
    Deutschland 2022. Heidelberg. Verfügbar unter https://www.dkfz.de/de/nationale-krebspraeventionswoche/alkoholatlas-2022.html
  • Rauschert C, Möckl J, Seitz NN, Wilms N, Olderbak S, Kraus L: The use of
    psychoactive substances in Germany—findings from the Epidemiological Survey
    of Substance Abuse 2021. Dtsch Arztebl Int 2022; 119: 527–34.
    DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0244

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