Versorgungssituation Opioidabhängiger

Die BAS beteiligt sich seit Jahren an bayernweiten Aktivitäten zur Optimierung der Versorgungssituation Opiatabhängiger. Dazu zählen beratende Tätigkeiten, Expertisen und Stellungnahmen, Publikationen, Fortbildungsveranstaltungen, Vortrags- und Moderationstätigkeiten sowie Aktionstage. Zudem sind regionale Versorgungsfragen in den Arbeitskreisen der BAS immer wieder Thema und können kurzfristig auf die Tagesordnung genommen werden.

Beispiele für beratende Tätigkeiten

  • Arbeitskreis Substitutionsversorgung mit dem Ziel der Erarbeitung von Lösungsvorschlägen unter Einbezug aller an der Versorgung beteiligter Akteure
  • Beteiligung am Runden Tisch “Rahmenbedingungen der Substitution“ des StMGP
  • Beteiligung an der Plattform Substitutionsversorgung des Bezirks Oberbayern

Epidemiologie

Opioidabhängige in Deutschland und Bayern

Die jüngste Schätzung der Anzahl opiodabhängiger Personen basiert auf Zahlen aus dem Jahr 2016 (Kraus et al., 2019). Demnach gibt es bundesweit 166.294 Betroffene, was einem Durchschnittswert von 3,1/1.000 Einwohner entspricht.

Zwischen den Bundesländern gibt es starke Schwankungen: Am niedrigsten ist der durchschnittliche Wert mit 0,1/1.000 in Brandenburg, am höchsten mit 5,5/1.000 in Bremen.

Bayern hat geschätzt 16.713 Opioidabhängige mit einer Rate von 1,3/1.000 Einwohner.

Quelle: Kraus L, Seitz NN, Schulte B, Cremer-Schaeffer P, Braun B, Verthein U, Pfeiffer-Gerschel T: Estimation of the number of people with opioid addiction in Germany. Dtsch Arztebl Int 2019; 116: 137–43. DOI: 10.3238/arztebl.2019.0137

Versorgungssituation in Deutschland und Bayern

In Deutschland bzw. in Bayern befanden sich zum Stichtag 1. Juli 2021 81.300 bzw. 9.254 Patient:innen laut Meldung an das Substitutionsregister in Substitutionsbehandlung.

Dabei sank die Zahl der meldenden, substituierenden Ärzt:innen von 2012 mit 2.731 über den Zeitraum von zehn Jahren bundesweit auf 2.496. Die Zahl der Substitutionsärzt:innen ist in Bayern in diesem Zeitraum etwa auf gleichem Niveau geblieben (2012: 228, 2021: 334), wobei die Zahl der zu versorgenden Patient:innen um über 1.300 zugenommen hat (2012: 7.938, 2021: 9.254). Deutschlandweit war dieser Trend auch zu beobachten: Waren es 2012 noch 75.400 Patient:innen, kletterte die Zahl auf 81.300 im Jahr 2021.

„Weiße Flecken“

Einen Überblick über die Zahl der an das Substitutionsregister meldenden Ärzt:innen gibt die folgende Karte, die aus dem Bericht zum Substitutionsregister 2022 entnommen ist.

Quelle: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (2022): Bericht zum Substitutionsregister. https://www.bfarm.de/SharedDocs/Downloads/DE/Bundesopiumstelle/SubstitReg/Subst_Bericht2022.html